Hundekot im Grünland - Potentielle Gefahren

Anders als Rindergülle ist Hundekot im Grünland kein wertvoller organischer Dünger, sondern kann ganz im Gegenteil für Weidetiere eine Infektionsgefahr darstellen.

Hundekot hat daher nichts im Futter zu suchen!

Übertragung des Krankheitserreger Neospora Caninum 

Neospora Caninum ist ein Parasit, der weltweit die häufigste Ursache für Fehlgeburten bei Rindern ist.

Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist der Hund der einzig bekannte Endwirt für Neospora Caninum. Ein infizierter Hund kann die Parasiten-Eier bis zu drei Wochen lang, nach eigener Infektion, über den Kot ausscheiden. Dadurch können Zwischenwirte wie Rinder, Schafe, Pferde, Füchse oder auch wieder Hunde angesteckt werden. Der Parasit befällt dabei Organe, Feten und Fruchthüllen (Plazenta) und führt zu Unfruchtbarkeit, Fehl- bzw. Totgeburten bei Rindern. Bis zu 90% der infizierten Milchkühe bringen wiederum infizierte Kälber auf die Welt, die den Parasiten dann wiederum ausscheiden und somit weitere Rinder anstecken können.

Wie infizieren sich die Tiere:

Gelangt der Kot von infizierten Hunden in das Grünland und somit in das Futter der Tiere, können sich diese infizieren. Hunde wiederum infizieren sich meistens durch den Verzehr von rohem Fleisch, welches mit dem Erreger infiziert ist. Für den Hund ist der Erreger normalerweise nicht gefährlich. Nur in seltenen Fällen wird dieser krank.

Auswirkungen der Infektion bei Milchkühen:

Die schwerwiegendste Auswirkung des Parasiten zeigt sich bei Milchkühen in Form von Aborten (Fehlgeburten). Diese treten ab dem 3. Monat der Trächtigkeit auf und sind im 5.-6. Monat am häufigsten.

Einmal infiziert bleibt es ein Rind meist auch für sein Leben lang. Dazu kommen die beschriebenen Infektionsketten auf Nachwuchs und Herde. Eine Sanierung der Herde kann langfristig nur durch die Abschaffung der betroffenen Tiere erfolgen.

Hundehalter sollten folgende Hygieneregeln einhalten:

  • Lassen Sie Ihren Hund nicht frei über landwirtschaftlich genutzte Felder und Wiesen laufen - vor allem nicht von April bis Oktober
  • Lassen Sie Ihren Hund nicht unbeaufsichtigt und entfernen Sie ggf. den Kot von den Futterflächen
  • Mit einem Bluttest können Sie feststellen, ob Ihr Hund bereits infiziert ist

Vielen Dank!

 

Quellen:

Hundekot auf Wiesen, eine Gefahr für Kühe und Lebensmittel? (bayern.de)

Faktencheck: Warum Hundekot im Grünland nichts zu suchen hat | agrarheute.com